CFS Index

06.03.2025

CFS-Index mit deutlichen Steigerungen beim Umsatz- und Ertragswachstum

(Umfrageerhebung vom 17.02.24 – 24.02.24 für Ergebnisse des vierten Quartals 2024)

Der CFS-Index, der vierteljährlich die Verfassung der deutschen Finanzbranche abbildet, legt im vierten Quartal 2024 +4,4 Punkte auf 108,7 Punkte zu und erreicht damit wieder das Niveau, auf das er sich vor einem kurzen Einbruch im dritten Quartal 2024 seit Anfang 2023 eingependelt hatte. Gestärkt wurde der Index durch deutliche Steigerungen beim Umsatz- und Ertragswachstum sowohl bei den Finanzinstituten als auch bei den Finanzdienstleistern. Die positiven Kennziffern schlagen sich mit einem Plus von 6,6 Punkten bei der Einschätzung der zukünftigen Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland nieder, dennoch bleibt der entsprechende Indexwert mit 98,0 Punkten unter der neutralen 100-Punkte-Grenze.

„Wie der verhaltene Anstieg des Erwartungsindex zeigt, kann von einer deutlichen Trendwende noch keine Rede sein“, kommentiert Prof. Dr. Rainer Klump, Direktor des Center for Financial Studies, die Ergebnisse.

Die Bewertung der zukünftigen internationalen Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland ist im vierten Quartal 2024 auf 98,0 Punkte gestiegen und nähert sich dem neutralen Stand von 100 Punkten weiterhin nur schleppend an. Von den positiven Werten, die sogar in den Jahren während der Pandemie erreicht wurden, ist die Brancheneinschätzung noch relativ weit entfernt.

„Die Richtung stimmt wieder. Jetzt ist die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich der Trend beschleunigen kann. Mit den Vorschlägen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes haben wir den Weg gewiesen. Das vom hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein einberufene Finanzplatzkabinett wird diese Vorschläge nun in die anlaufenden Koalitionsverhandlungen einbringen“, erläutert Oliver Behrens, Präsident von Frankfurt Main Finance.

Umsatz- und Ertragswachstum mit klar positiven Impulsen
Das Wachstum der Umsätze der Finanzinstitute verzeichnet für das vierte Quartal 2024 ein starkes Plus von 12,4 Punkten auf 122,7 Punkte. Dieser Wert markiert einen Spitzenwert, der seit 2007 nur zwei Mal knapp – im dritten Quartal 2021 und im ersten Quartal 2018 – übertroffen wurde. Zusammen mit den Finanzdienstleistern, bei denen das Plus mit 7,6 Punkten geringer ausfiel, stieg das Umsatzwachstum im Mittel auf 117,3 Punkte und lag zum Ende des Jahres 2024 deutlich über den Erwartungen der gesamten Branche.

Auch hinsichtlich des Wachstums der Erträge melden die befragten Finanzinstitute und Dienstleister positive Daten für das letzte Quartal 2024. Der entsprechende Sub-Index der Finanzinstitute steigt um 11,0 Punkte auf 120,3 Punkte, macht jedoch nur so viel Boden wieder gut wie er im Laufe des letzten Jahres verloren hatte. Bei den Dienstleistern hingegen zeigt das Ertragswachstum seit dem ersten Quartal 2024 mit plus 15,1 Punkten eine deutliche Steigerung. Dennoch wenig euphorisch, erwarten die Finanzdienstleister eine Anpassung des Ertragswachstums nach unten, während die Finanzinstitute weiterhin von moderaten Steigerungen ausgehen.

Im Vergleich zum Vorjahr bleibt das Investitionswachstum stabil
Das Wachstum des Investitionsvolumens in Produkt- und Prozessinnovationen der Finanzinstitute erhöht sich leicht um 2,4 Punkte auf 109,3 Punkte und entspricht damit etwa dem Vorjahresniveau. Die Dienstleister investieren 5,2 Punkte mehr im Vergleich zum Vorquartal und markieren damit einen Wert von 102,4 Punkten. Im Verlauf des gesamten Jahres 2024 gab es hier wenig Bewegung. Im Gegensatz dazu steht, dass die Finanzdienstleister für das laufende Quartal ein Investitionswachstum in Höhe von +16,0 Punkten erwarten.

Uneinheitlich ist das Bild beim Mitarbeiterwachstum. So gibt es in der gesamten Branche ein Plus von 5,8 Punkten auf einen Wert von 105,0 Punkten. Für die Dienstleister ergibt sich in diesem Sub-Index sogar ein Wachstum von 8,8 Punkten auf 102,4 Punkte. Die Finanzinstitute halten mit 107,9 Punkten ein vergleichsweise stabiles Niveau. Gleichzeitig sinken die Erwartungen für das laufende Quartal bei beiden Branchen unter die 100-Punkte-Marke. Die Stimmung ist hier regelmäßig pessimistischer als die Ergebnisse.

Wir danken Frankfurt Main Finance e.V. für die finanzielle Förderung des Projekts.

 

Allgemeine Methodik der Indexberechnung
Der CFS-Index basiert auf einer vierteljährlich durchgeführten Managementbefragung des Finanzstandortes Deutschland. Der Index fasst qualitative Angaben zu den Unternehmenskennzahlen „Umsätze bzw. Geschäftsvolumen“, „Ertragssituation“, „Mitarbeiteranzahl“ und „Investitionen“ bezüglich des gerade vergangenen Quartals („Performance“) und des aktuellen Quartals („Prognose“) zusammen. Konstruktionsbedingt beträgt der maximale Indexwert 150, der minimale 50; ein Wert von 100 signalisiert eine neutrale Stimmungslage. Bei der Umfrage handelt es sich um eine Panel-gestützte Erhebung bei Unternehmen und Institutionen der Finanzindustrie. Die Panelteilnehmer werden in die Sektoren „Finanzinstitute“ und „Dienstleister“ am Finanzplatz unterteilt, wobei die zweite Gruppe sehr weit gefasst ist.

Kurzprofil CFS
Das Center for Financial Studies (CFS) betreibt unabhängige und international orientierte Forschung in allen wesentlichen Themenfeldern der Finanzmärkte, Finanzinstitutionen und Monetären Ökonomie: von Finanzstabilität und Bankenregulierung über Wertpapierhandel und -bewertung auf Finanzmärkten, Portfolioentscheidungen von Haushalten sowie Recht und Ökonomie von Finanzorganisationen bis hin zu Geldpolitik und Ökonomie von Finanzmärkten. Das CFS leistet, unter Verwendung relevanter Erkenntnisse aus seinen Forschungsbereichen, einen Beitrag zu politischen Debatten und Analysen. Es greift für seine Forschungsprojekte und Politikberatung auf ein Netzwerk aus Wissenschaftlern und Persönlichkeiten aus Finanzindustrie und Zentralbanken in- und außerhalb Europas zurück.

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