CFS Index
30.11.2023
Optimistische Erwartungen der Finanzbranche sorgen für unverändertes CFS-Index-Niveau trotz gesunkener Werte im dritten Quartal
(Umfrageerhebung vom 13.11.23 - 20.11.23 für Ergebnisse des dritten Quartals 2023)
Der CFS-Index, der vierteljährlich die Verfassung der deutschen Finanzbranche abbildet, verweilt mit -0,1 Punkten nahezu unverändert auf dem Stand von 106,5 Punkten. Dabei meldet die gesamte Finanzbranche für das dritte Quartal rückläufige Daten bezüglich ihres Umsatz-, Ertrags- und Mitarbeiterwachstums. Nur das Wachstum des Investitionsvolumens ist gestiegen, besonders bei den Finanzinstituten. Jedoch sind die Erwartungen für das laufende vierte Quartal der gesamten Finanzbranche deutlich optimistischer.
„Die Erwartungen der befragten Institute hellen sich gegen den Trend steigender Refinanzierungskosten und Kreditausfälle wieder etwas auf“, kommentiert Prof. Dr. Andreas Hackethal, Direktor des Center for Financial Studies, die Ergebnisse.
Die Bewertung der zukünftigen internationalen Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland ist im dritten Quartal 2023 weiter drastisch gesunken. Mit einem Minus von -6,0 Punkten erreicht der aktuelle Indexwert bei 90,2 Punkten den tiefsten Stand seit Beginn der Indexbefragungen im Jahr 2007. Diese Einschätzung teilen die Finanzinstitute und Dienstleister gleichermaßen.
„Das internationale Standing des Finanzplatzes ist eindeutig besser als die Erwartungen an seine Zukunft. Da ist es gut, dass jetzt in Stadt und Land mit neuem Elan an der Zukunftsfähigkeit des Finanzplatzes gearbeitet werden soll. Vor allem müssen wir die Menschen, die neu an den Finanzplatz kommen, spürbar willkommen heißen und ihnen eine attraktive Perspektive bieten“, erläutert Gerhard Wiesheu, Präsident von Frankfurt Main Finance.
Finanzbranche meldet rückläufiges Umsatz- und Ertragswachstum
Das Wachstum der Umsätze der Finanzinstitute ist im dritten Quartal 2023 um -5,9 Punkte auf 108,9 Punkte gesunken. Das entspricht immer noch einem Plus von +2,3 Punkten im Vergleich zum Vorjahr. Die Dienstleister melden ebenfalls einen Rückgang um -4,8 Punkte auf 104,5 Punkte. Sie liegen nun auf dem Vorjahresniveau. Für das vierte Quartal sind die Erwartungen der Finanzbranche etwas optimistischer.
Auch das Wachstum der Erträgeder Finanzindustrie ist rückläufig. Der entsprechende Sub-Index der Finanzinstitute sinkt um -1,6 Punkte auf 116,8 Punkte, liegt jedoch +11,5 Punkte über dem Stand des Vorjahres. Bei den Dienstleistern sinkt der Sub-Index um -1,7 Punkte auf 103,5 Punkte und befindet sich +3,5 Punkte über dem Vorjahresniveau. Für das laufende Quartal rechnen die Finanzinstitute mit einem minimalen Rückgang, die Dienstleister mit einem erhöhten Wachstum der Erträge.
Das Wachstum des Investitionsvolumens der Finanzbranche steigt
Das Wachstum des Investitionsvolumens in Produkt- und Prozessinnovationen der Finanzinstitute steigt um +5,1 Punkte auf 110,0 Punkte und liegt nun +1,7 Punkte über dem Vorjahresniveau. Die Dienstleister melden ebenfalls einen Anstieg um +2,0 Punkte auf 102,0 Punkte. Sie liegen nun auf dem Stand von vor einem Jahr. Für das laufende Quartal erwarten die Finanzinstitute ein sinkendes, die Dienstleister hingegen ein steigendes Wachstum der Investitionen.
Dienstleister bauen erheblich Stellen ab, sind aber optimistisch für das vierte Quartal
Wie bereits bei anderen Sub-Indizes verzeichnen die Finanzinstitute auch beim Mitarbeiterwachstum einen Rückgang. Der Sub-Index sinkt um -1,7 Punkte auf 106,1 Punkte, befindet sich jedoch +2,7 Punkte über dem Vorjahresniveau. Die Dienstleister melden ebenfalls einen Rückgang. Der Mitarbeiter-Sub-Index sinkt um -4,5 Punkte auf 94,9 Punkte, was einem erheblichen Stellenabbau entspricht. Der Sub-Index befindet sich mit -7,9 Punkten auch deutlich unter dem Vorjahresniveau. Für das laufende Quartal rechnen die Finanzinstitute kaum mit Änderungen. Die Dienstleister sind optimistisch, den Stellenabbau im vierten Quartal beenden zu können und wieder Mitarbeiter einzustellen.
Wir danken Frankfurt Main Finance e.V. für die finanzielle Förderung des Projekts.